Keine echte Währung
Hinter Währungen wie dem Dollar steht ein Land mit seiner Wirtschaftskraft, die Zentralbank passt auf, dass der Wert stabil bleibt. Bei Bitcoin gibt es keine zentrale Stelle, die alles überwacht. Der Preis des Bitcoins schwankt stark, und es ist nicht sicher, dass es in zehn Jahren noch etwas dafür gibt. Manche Leute finden es gerade gut, dass der Bitcoin nicht staatlich organisiert ist. Es gibt ja auch Staaten, die ihren Bürgern verbieten, Geld ins Ausland zu überweisen. Hier kann der Bitcoin helfen. Allerdings denken manche Staaten auch darüber nach, diese Kryptowährung zu verbieten.
Preis schwankt extrem
Manche Leute glauben, dass der Bitcoin sie vor Inflation bewahren kann. Die Anzahl der umlaufenden Bitcoins ist auf 21 Millionen beschränkt, bis Ende Februar 2022 waren laut Statista 18,95 Millionen im Umlauf. Für Euro oder Dollar gibt es keine Obergrenze. Inflation führt dazu, dass Waren teurer werden. Ein Mittelklassewagen kostet dann nicht mehr 20 000 Euro, sondern 21 000 Euro – ein Preisanstieg von 5 Prozent. Der Bitcoin-Preis schwankt noch viel stärker. Im April 2021 war ein Bitcoin 60 000 Dollar wert, im Mai 2022 fiel er auf 27 000 Dollar. Das ist dann schon ein Unterschied von mehr als 50 Prozent.
Die Buchungen in der Blockchain
Alle Käufe, Verkäufe und Zahlungen mit Bitcoin sind in Datenblöcken gespeichert, die in einer Kette aneinanderhängen. Das ist die Blockchain (siehe Glossar). Es gibt ein Netzwerk an Leuten, die mithilfe ihrer Computer aufpassen, dass dabei alles mit rechten Dingen zugeht. Das sind die Miner (auf Deutsch: Bergarbeiter). Für ihre Arbeit, das Mining, bekommen sie neue Bitcoins. Jeder Teilnehmer hat eine Kopie der Blockchain auf seinem Computer gespeichert. Fälschungen sind daher so gut wie unmöglich.
Glossar: Wichtige Begriffe, verständlich erklärt
Bitcoin. Das Wort setzt sich zusammen aus dem Begriff für die kleinste digitale Einheit, dem Bit, und dem englischen Wort für Münze, Coin.
Blockchain. Die Blockchain ist eine digitale Kette aus Blöcken. Chain heißt Kette. In jedem Block sind Datensätze über Zahlungen mit Bitcoin abgespeichert.
Kryptowährung. Bitcoin und andere virtuelle Währungen werden auch Kryptowährungen genannt. Das Zahlungssystem des Bitcoins nutzt kryptografische Methoden, um die enthaltenen Informationen zu speichern. Kryptografie kommt aus dem Griechischen und heißt Geheimschrift.
Miner. Ein Miner ist ein Teilnehmer im Bitcoin-Netzwerk, der Zahlungen überprüft und neue Blöcke berechnet.
Mining. Der englische Begriff Mining heißt auf Deutsch schürfen. Wenn Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerks, die Miner, Zahlungen bestätigen, dann bekommen sie neue Bitcoins als Belohnung (siehe Bildergalerie). Um der Blockchain einen neuen Block hinzuzufügen, müssen sie die Informationen aus den alten Blöcken mit den zugehörigen Verschlüsselungen in den neuen übertragen. Das kostet Rechenpower und enorm viel Strom.
Wallet. Die Wallet ist eine digitale Geldbörse. Darin werden Bitcoins aufbewahrt.
Bitcoins kaufen
Um Bitcoin zu kaufen, müssen Sie nicht Teil des Netzwerks werden. Sie müssen nur jemanden finden, der Bitcoins hat und Ihnen gibt. Das läuft ähnlich ab wie bei Barzahlungen, nur virtuell. Einer öffnet seine Geldbörse, holt einen Schein heraus und übergibt ihn. Auch bei Bitcoins benötigen Sie eine Art Geldbörse, eine Wallet. Die können Sie im Internet herunterladen. Die Wallets haben eine Nummer. Die müssen Sie angeben, wenn Sie Bitcoins kaufen wollen. Anders als bei einer Überweisung sind hier keine Banken zwischengeschaltet. Das Netzwerk prüft und verbucht den Bitcoin-Kauf.
Zahlungsmittel für Kriminelle
Wer sich im Darknet – der „dunklen Seite“ des Internets – auskennt, kann Bitcoins anonym kaufen. Daher ist der Bitcoin seit je bei Kriminellen so beliebt. Sie nutzen die Währung, um Drogen oder Waffen zu handeln. Oder sie erpressen Firmen, indem sie Computersysteme lahmlegen, und forderndas Lösegeld in Bitcoins. Anonym zu bleiben, ist allerdings nicht so einfach. In vielen Fällen müssen Sie sich ausweisen, ehe Sie Ihre Euro in Bitcoins tauschen können. Aber selbst wenn nicht – Sie hinterlassen in der Regel Spuren im Netz, die man nachverfolgen kann.
Marktplätze für Bitcoin
Die Wallet ist nur eine Art, an Bitcoins zu kommen, es gibt auch andere Wege. Sie können sich auf Plattformen, bei Börsen, Apps oder anderen Marktplätzen anmelden – mit vollem Namen. Damit Anbieter wissen, mit wem sie es zu tun haben, müssen Sie sich zum Beispiel per Video verbinden und Ihren Ausweis zeigen. Oder Sie müssen ein Bankkonto vorweisen – und das können Sie nicht anonym eröffnen. Ist die Registrierung abgeschlossen, können Sie Bitcoins kaufen – und, wenn Sie wollen, bei der Plattform lagern lassen.
Welche Risiken lauern
Die Wallets erhalten Sie im Internet, die Plattformen sind auch nur online erreichbar. Sie können per Computer oder mit Ihrem Handy auf sie zugreifen. Seien Sie vorsichtig. Es gibt nicht nur seriöse Anbieter und Plattformen. Es ist in der Vergangenheit zudem mehrfach passiert, dass Hacker Wallets leer geräumt haben. Auch auf Plattformen wurden schon Bitcoins gestohlen. Dieses Sicherheitsrisiko kommt zum Schwankungsrisiko des Bitcoins noch dazu. Sie können auch auf Zertifikate setzen, die den Bitcoin-Preis nachzeichnen. Zertifikate sind wie Anleihen und werden von Banken ausgegeben.
Author: Cody Leonard
Last Updated: 1703054521
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